Auf brennenden Füssen durchs Paradies
Abgründig tief ist der Walensee, von Wäldern und felsigen Ufern umgeben,
die steil ansteigen bis zu den Gipfeln der Churfirsten und des
Mürtschenstocks.
Eine spektakuläre Landschaft voller Naturwunder und Spuren einer grossen
Vergangenheit. Musiker, Maler und Dichter schwärmten von der Poesie
der milden Gestade, wo Wein, Feigen und Marroni gedeihen. Dank der
natürlichen Ufer ist die Seelandschaft ein Paradies für Wassersportler,
Wanderer, Bergsteiger und stille Geniesser geblieben.
Der Schriftsteller Emil Zopfi lebt seit zwanzig Jahren auf dem Kerenzerberg
hoch über dem Walensee, betrachtet täglich sein Farbenspiel und versucht,
seinen Geheimnissen auf den Grund zu gehen. An einem Frühlingstag
umrundet er den See zu Fuss, ausgerüstet mit Notizblock und Digitalkamera.
Begegnungen und Beobachtungen auf der langen Wanderung wecken
Erinnerungen an sein eigenes Leben und an Menschen, die in der
Gegend weilten und wirkten. Er erzählt von Sagengestalten, nackt
kletternden Dichtern, verliebten Komponisten und Utopisten, die hier ein
Paradies auf Erden errichten wollten. Während seine Füsse allmählich
zu brennen beginnen, kreisen seine Gedanken um die kleinen und
grossen Fragen des Lebens. In assoziativen Texten kommentiert er
seine Beobachtungen mit feinem Humor und grosser Liebe zur Landschaft,
in der er lebt und die ihn inspiriert.