Schweiz – Titanic – Amerika
Am 15. April 1912 versank die Titanic im Atlantik. An Bord befanden sich
zahlreiche Passagiere und Angestellte aus der Schweiz. Der Schweizermeister im
Tennis reiste ebenso auf dem Luxusliner wie der Verwaltungsratspräsident des
‹Swiss Bankverein›, der in Begleitung eines Juristen einen hoch verschuldeten
Stickereifabrikanten aus Arbon verfolgte, welcher sich nach Amerika abgesetzt
hatte.
Die Tochter eines Zürcher Textilfabrikanten wollte in New York ihren
standesgemässen Bräutigam treffen, ein Magaziner eines Zürcher Warenhauses
beabsichtigte, mit seiner Familie nach Wisconsin auszuwandern, und ein junges
Paar aus Uri war auf dem Weg nach New Glarus. Im noblen A-la-carte-Restaurant
waren mehrere Kellner aus dem Tessin und dem Puschlav beschäftigt und für das
Speiseeis war ein Luzerner Patisseur verantwortlich.
Die Geschichten all dieser Passagiere verknüpft Stefan Ineichen mit dem
Zeitgeschehen und den Ereignissen, die die Schweiz und die Welt damals
bewegten: Migration, Wohnungsnot, Klassenkampf, Weltwirtschaftskrise,
Libyenkrieg, drahtlose Kommunikation und Globalisierung. Während die Titanic
im Eismeer unterging, war eine Schweizer Forschungsexpedition auf dem Weg nach
Grönland, beschäftigte sich die Geologie mit den Spuren der Eiszeit und
bereisten reiche Touristen aus aller Welt die Schnee- und Eisberge der Alpen.
‹Endstation Eismeer› zeichnet ein faszinierendes Bild der Gesellschaft vor dem
ersten Weltkrieg, illustriert mit zeitgenössischen Farbpostkarten.
168 Seiten, 48 Abbildungen von Photochrom-Postkarten, Pappband