Vor 50 Jahren – im Jahr 1968 – vollzieht sich in den Werten des Felskletterns
ein Wandel, eine bemerkenswerte Veränderung: Reinhold Messner gelingt am
Heiligkreuzkofel in den Dolomiten seine schwierigste Erstbegehung, während
Royal Robbins im Yosemite Valley das »clean climbing« ausruft.
1958, zehn Jahre zuvor, waren die Direttissima an der Nordwand der Großen
Zinne und die Nose am El Capitan als Nonplusultra gefeiert worden und das
technische Klettern in Mode gekommen: »Für uns sind Haken ein vollwertiger,
hervorragender Ersatz für Griffe und Tritte« (Dietrich Hasse).
Im Jahr der Studentenrevolution lanciert Reinhold Messner mit seinem Aufsatz
»Mord am Unmöglichen« einen glühenden Appell zum Verzicht auf technische
Hilfsmittel beim Klettern.
Folgen werden ihm wenige – sie sind bereit zum Verzicht –, nicht jedoch
diejenigen, die im Klettern einen Sport sehen und gesättigt sind. So
entwickelt sich das Freiklettern, das später, nach der Öffnung der bis dahin
gültigen Schwierigkeitsskala, eine unaufhaltsame Steigerung erfährt.
In diesem Buch nehmen die weltbesten Kletterer Stellung zu Entwicklung und
Status quo des traditionellen Kletterns wie des Freikletterns. Sie diskutieren
über die Thesen von Royal Robbins und über den Artikel von Messner und fahren
somit fort, von der Kunst, die schwierigsten Berge und Felswände zu erklimmen,
zu erzählen. So entsteht das Narrativ über die Kletterentwicklung der letzten
50 Jahre.
Mit 32 Seiten Bildteil oder SW-Abbildungen im Text, schwarz-weiss
Illustrationen, farbige Illustrationen