Geschichte vom Greina- Schafhirten und seiner Geliebten Albertina: Der Beitrag
der rätoromanischen Literatur an die Galerie berühmter Liebespaare ist
bescheiden. Mit diesem Buch ist er aber substaniell erweitert worden. Daphnis
und Chloe haben nun ein surselvisches Pendant: den Greina-Schafhirten
Giacumbert Nau und seine Geliebte Albertina. Eine Schäferidylle ist Leo Tuors
Buch allerdings nur für kurze Momente. Sein Giacumbert freut sich zwar an den
Prozessionen der Schafe, verhöhnt aber jene der Menschen. Ein Priester erhängt
sich an seiner eigenen Stola. Und aus dem Greina-Nebel tauchen böse Bilder
auf. Aber da ist auch das Rauschen der Greina-Bäche, das Wiehern der Winde auf
der Wetterscheide, das Wüten des Gewitters im Fels. Da ist der behäbig breite
Coroi, die kluge Diabola. Und da ist Albertina, deren Duft der dunkelgelbe
Duft des Safrans ist, und deren Haut bitter wie das Salz der Erde schmeckt.
Giacumbert Nau
Cudisch e remarcas da sia veta menada /
Bemerkungen zu seinem Leben
Rätoromanisch und deutsch
Deutsche Übersetzung von Peter Egloff
Neuausgabe, ca. 280 Seiten, gebunden