Aufzeichnungen von gemeinsamen Wanderungen mit dem Psychiater von R. Walser im
Appenzellerland: sie entwerfen das Porttrait eines Verstummten. Carl Seeligs
Aufzeichnungen seiner Wanderungen mit Robert Walser haben in der Literatur
nicht ihresgleichen. Sie entwerfen das Porträt eines Verstummten, eines
Dichters, der, wie Hölderlin, taktvoll genug war, dem Leben zu entsagen.
Nach seinem 50.Geburtstag hörte Walser mit Schreiben auf und gab sich mit dem
Leben eines Irrenhauspatienten zufrieden. Carl Seelig, der ihm und seinem zu
scheinbarer Dauer-Erfolglosigkeit verurteilten Werk helfen möchte, besucht
Walser in der Anstalt, zwanzig Jahre ist ihnen beschieden, spazierenzugehen.
Die vorliegende Neuausgabe bringt den Text in seiner ursprünglichen Gestalt von 1957. Sie zeigt, dass Seelig weit mehr ist als Walsers ›Vormund‹ – nämlich ein international vernetzter Herausgeber und Publizist, der zur Zeit des Nationalsozialismus auch Emigranten wie Alfred Polgar oder Robert Musil unterstützt.
Fester Einband mit Schutzumschlag, 250 Seiten