Geschichten vom Hüttentragen im oberen Iseltal
Wie kam einst der Knödel auf die Hütte, als es weder Seilbahn noch
Hubschrauber gab? Wer sich als Bergtourist diese Frage stellt, stößt auf die
Hüttenträger, wahre Alpen-Sherpas. Sie, Frauen und Männer, vermochten es,
Lasten zwischen 50 und über 100 Kilogramm auf ihrem Rücken vom Tal bis in die
Fels- und Eisregion hinaufzutragen. Sie sind die Hauptpersonen dieses Buches.
Von ihren Werkzeugen und Fähigkeiten ist die Rede, von ihrem Alltag wird
erzählt. Ein Stück Sozial- und Kulturgeschichte der Alpen und des Alpinismus
am Beispiel eines berühmten Tales.
Weder in der Geschichte des Alpinismus noch in der Sozial- oder
Alltagsgeschichte haben die Trägerinnen und Träger bislang angemessene
Berücksichtigung gefunden. Diese Darstellungslücke können und wollen wir nicht
schließen. Uns genügt es, am Beispiel eines Tales und einiger dort gelegener
Hütten den Hüttenträgerinnen und Hüttenträgern ein schriftliches Denkmal zu
setzen. Wir protokollieren, was wir von alten Leuten erfuhren, die selbst noch
als Träger ihren Lebensunterhalt verdient oder aufgebessert haben. Wer andere
Alpentäler besser kennt als eben dieses, wird jedoch feststellen, dass die
Geschichten vom Hüttentragen dort, bei aller lokaler Besonderheit, doch auf
vergleichbare Weise erzählt werden könnten. (Aus dem Vorwort der Autoren)
Das Autorenehepaar sammelte nicht nur Interviews mit Zeitzeugen, sondern auch
schriftliche Zeugnisse (Rechnungen, Karten, etc.) und vor allem Fotografien,
die das Hüttenträgerwesen anschaulich dokumentieren.