Die Via Algarviana führt den Wanderer in 14 gut beschilderten Tagesetappen auf
300 km durch das streckenweise unberührte und hügelige Hinterland, vorbei an
ursprünglichen Dörfern, kulturhistorisch wichtigen Städten wie die unter den
Mauren so bedeutsame Stadt Silves und durch abwechslungsreiche Landschaften.
Der Weg führt in etwa 2 Wochen auf seit Jahrhunderten von Schäfern genutzten
Hirtenpfaden und Waldwegen vom idyllischen Städtchen Alcoutim am spanischen
Grenzfluss Guadiana bis zum sagenumwobenen Kap des heiligen Vinzenz (Cabo de
São Vicente) am Atlantik, wo Europa endet und die Weite des Meeres beginnt. Es
bietet sich jedoch auch an, nur einzelne Etappen als Tages- oder
Meertagestouren zu gehen. Ständige Wegbegleiter sind Korkeichenwälder, ein
nicht enden wollendes Meer aus Wildkräutern, Zistrosen, sowie Mandel-,
Feigen-, Oliven- und Erdbeerbäume und nicht zuletzt seltene Tier- und
Pflanzenarten. Gerade im Frühjahr verwandeln sich die Wiesen und Hügel des
Hinterlandes in ein einziges Blütenmeer.
Der Weg zum Atlantik führt durch zahlreiche Flusstäler, die Gebirgszüge der
Serra do Caldeirão und der Serra de Monchique in dem sich mit dem Fóia-Gipfel
der höchste Punkt der Algarve befindet, sowie durch die mediterran anmutende
Vorgebirgslandschaft des Barrocal. Die Via Algarviana ist ein Projekt zur
Erschließung eines sanften Öko-Tourismus im Hinterland sowie zur Erhaltung
bzw. Stärkung der regionalen Kultur und der lokalen Produkte. Dem Trend zur
Abwanderung, Überalterung und Desertifikation der Region soll durch die
Förderung eines nachhaltigen Tourismus entgegengewirkt werden, von dem auch
die ansässige Bevölkerung profitieren kann. Der gemeinnützige
Naturschutzverein Almargem hat die Via Algarviana in Kooperation mit den
Algarve Walkers angelegt und unterhält sie bis heute. Gefördert wurde das
Projekt von lokalen Verbänden und EU-Fördermitteln.