Malte Roepers ‹Auf Abwegen› ist ein Klassiker der alpinen Literatur. Die
kurzweiligen Geschichten sind voll ungebändigtem Lebenshunger – sie erzählen
von extremen Abenteuern und ungewöhnlichen Erlebnissen, von den Höhen und
Untiefen des Lebens: Eiger-Nordwand solo, Direttissima an der Dru, Reisen per
Anhalter und mit Güterzügen, Jobs im Hamburger Hafen und Brückenspringen…
Diese Geschichten vom täglichen Übermut und anderen Zwischenfällen verknüpft
er gekonnt mit Reflexionen über Zeit und Zeitgeist. Selbstironisch stellt er
immer wieder die Frage nach dem Sinn und Unsinn seines Handelns, denn
‹Bergsteigen›, so Malte Roeper, ‹ist eine Form des Freizeitverhaltens in der
Industriegesellschaft. Bergsteigen ist anstrengend und besitzt gleichzeitig
einen gewissen Unterhaltungswert, ist dabei aber weder produktiv noch in
irgendeiner Weise effizient. Die arbeitsteilige Gesellschaft produziert
Freizeit, der Überfluss den Übermut. Bergsteigen ist, wie die meisten schönen
Dinge im Leben, eigentlich überflüssig.›
Auf Abwegen, das sind 16 packende Stories von senkrecht bis waagrecht. Es geht
nicht um die sportliche Leistung, sondern stets um das präzise, spannend und
humorvoll geschilderte Erlebnis an sich. Das Abenteuer des Denkens bleibt dem
Abenteuer einer extremen Tausendmeterwand jederzeit gleichwertig, das macht
diese 1995 zum ersten Mal erschienenen Erlebnisberichte für den Laien genauso
lesenswert wie für den Experten.
4. Auflg 2009