Erzählungen und Essays
Literarisches Echo aus den Bergen
Nicht nur seine Romane spielen in den Bergen, mit dem Leben in den Bergen hat
sich Leo Tuor immer auch in anderen Textformen auseinandergesetzt.
Seine Berge, das ist die Surselva, wo Leo Tuor lebt. Das ist der Rhein, oder
besser: sind die Rheine, denn am Anfang sind es zwei. Das sind die Alp, der
Winter, die Lawine. Die Lawine, die einst Verhängnis war und jetzt zur Quelle
von Subventionen und Medienereignissen geworden ist. Der Gletscher, der zum
See geworden ist. Er schreibt über die Bergler, deren Element mehr der Stein
ist als das Wasser, die entweder schweigen oder schwatzhaft sind wie Tassen.
Er schreibt über ihr Leben mit Geistern, Heiligen und Tieren, über das Schwein
im Pferch, die Kühe, die Schafe auf der Alp und den Hund, den Wolf, über das
Wild und deren ausgekochten Schädel an der Stallwand der Jäger. Er schreibt
über die Touristen, die die Landschaft fotografieren und dem Jäger böse Blicke
zuwerfen, wenn er mit der Flinte unterwegs ist.
Texte, die auf Rätoromanisch noch nie erschienen sind, sind in diesem Band in
beiden Sprachen abgedruckt. Die Texte wurden vom Autor durchgesehen und leicht
überarbeitet.
Leo Tuors Texte sind immer prägnant und von erfrischendem Humor, einzelne wie
«Vom Schafe hüten» sind bereits Kult und in mehrere Sprachen übersetzt worden.
Übersetzt von Claudio Spescha, Flurin Spescha, Christina Tuor-Kurth, Elisabeth
Peyer, Renzo Caduff, Michel Decurtins
224 Seiten, Leinen