Das Alpenvereinsjahrbuch BERG bildet mit überzeugender Themenvielfalt, herausragender inhaltlicher und optischer Qualität sowie ausgezeichnetem Preis-Leistungs-Verhältnis seit Jahren ein Must-have im Bergbuchbereich.
3905 Meter: Nirgendwo in den Arbeitsgebieten des Alpenvereins geht es höher hinauf als am Ortler. BERG 2022 widmet dem gewaltigen Berg über dem Südtiroler Vinschgau in BERGWELTEN das Gebietsthema. Schon die Geologie des Giganten fasziniert, richtig spannend aber werden Fels und Eis erst, wenn man sie mit Händen greifen kann. Niemand weiß das besser als der Bergführer Olaf Reinstadler, der von den klassischen Routen rund um Ortler und Königsspitze berichtet – und von den Veränderungen, die sie in den letzten Jahren erfahren haben. Alpinistisch meist weniger anspruchsvoll aber nicht weniger spannend sind die Wege und Steige über dem Ultental, das von Wolfgang Platter, dem langjährigen Direktor des Nationalparks Stilfserjoch, ausführlich vorgestellt wird.
Berge sind unverrückbar, doch für viele waren sie während der Corona-Pandemie auch unerreichbar. Und so ist unser BERGFOKUS denkbar aktuell, denn die Freiheit ist das große Versprechen des Bergsteigens. Warum fühlen wir uns in den Bergen eigentlich frei? Namhafte Autorinnen und Autoren geben darauf höchst lesenswerte Antworten – zum Nachdenken, zum Schmunzeln, zum Mutschöpfen.
In der Rubrik BERGMENSCHEN lesen Sie die berührende Geschichte des Wiener Kunsthandwerkers und Bergsteigers Reinhold Duschka, der während des Zweiten Weltkriegs zwei jüdische Mitbürgerinnen vier Jahre lang versteckte. Daneben werden die neuseeländische Profialpinistin Mayan Smith-Gobat und die Bergführerlegende Peter Habeler aus dem Zillertal porträtiert.
In den Zillertaler Alpen leisten einheimische „Stuansucher” (Mineraliensammler) zusammen mit Geologen seit Jahrhunderten gemeinsame Forschungsarbeit. Darüber berichtet die Rubrik BERGWISSEN. Außerdem geht es um natürliche Umweltgifte im Hochgebirge sowie den oberösterreichischen Nationalpark Kalkalpen.
Mehr Bergwissen vermittelt übrigens auch die besondere Kartenbeilage, die dem diesjährigen Jahrbuch beiliegt: Es handelt sich um die historische Alpenvereinskarte Zillertaler Alpen West von 1930, ergänzt durch die Gletscherstände für die aktuelle Neubearbeitung des Blatts und weitere Informationen zum Klimawandel in den Alpen – ein einzigartiges Zeitdokument!
Um Malerei, Fotografie und Soziale Medien geht es schließlich in der Rubrik BERGKULTUR – denn die Medien, derer man sich bedient, um der Faszination für das Gebirge Ausdruck zu verleihen, haben sich gewandelt. Vorgestellt wird außerdem ein spannendes Projekt der Technischen Universität Dortmund, das aufgelassene Skigebiete, ihre Ästhetik und Wahrnehmung untersucht und einen Begriff in die Alpen bringt, den man bisher aus dem Ruhrgebiet kannte: Industriekultur.
Alpinistische Ziele in der Antarktis und die Geschichte der Frauenexpeditionen im Himalaya sind Themen der Rubrik BERGSTEIGEN. Doch welche Zukunft haben Reisen zu den „Bergen der Welt” in Zeiten des Klimawandels eigentlich? Ist es nicht besser, zu Hause zu bleiben? Besuchen mehr Menschen die Alpen, steigt dort der Druck. Dringend nötig sind darum neue Formen der Mobilität, für die Andi Dick plädiert, sowie Maßnahmen zur Besucherlenkung, von denen beispielhaft aus den Ammergauer Alpen berichtet wird.
256 Seiten, Hardcover; Format: 21 x 26 cm (L x B)