„Dank der Angst bin ich noch am Leben.“ Alexander Huber
Ich hänge an meinen Fingerspitzen ohne Seil und Absicherung in einer
senkrechten Wand. Unter mir der Abgrund, in mir keimt die Angst auf. Doch sie
versetzt mich nicht in Panik. Im Gegenteil: Sie ermöglicht Konzentration, denn
jeder Griff muss sitzen – die Angst ist nicht meine Schwäche, die Angst ist
mein bester Freund. Sie treibt uns an, schützt, warnt, bremst und leitet uns.
Kann ich Angst als etwas Positives empfinden?
Inwiefern ist Angst eine intensive Lebenserfahrung?
Und warum verhelfen meine Ängste mir zu mehr Freiheit und Unabhängigkeit?
Man muss kein Extremsportler werden, um sich mit der Angst zu verbünden. Aber
es lohnt sich, die Sicherheit der Komfortzone zu verlassen und ein Risiko
einzugehen. Denn wenn du deine Angst zulassen kannst, wird sie dein Leben
reicher machen.
Alexander Huber, Jahrgang 1968, ist staatlich geprüfter Berg- und Skiführer,
Kletterprofi und diplomierter Physiker. Er und sein älterer Bruder Thomas sind
als die Huberbuam bekannt. Alexander Huber zählt zu den erfolgreichsten
Allround-Bergsteigern der Welt und beherrscht auch den Free-Solo-Stil, das
Klettern ohne Seil und Absicherung. 2008 bekam er den Bayerischen Sportpreis
in der Kategorie «Botschafter des bayerischen Sports» verliehen. Für ihren
Dokumentarfilm «Am Limit» erhielten die Huberbuam den Bayerischen Filmpreis.
Alexander Huber lebt mit seiner Familie in Marktschellenberg.
Komplett überarbeitete und ergänzte Neuausgabe 2021