Die Gebirgsgruppen der Alpen
Ansichten, Systematiken und Methoden zur Einteilung der Alpen
(Band 39 aus der Reihe der Wissenschaftlichen Alpenvereinshefte) Herausgegeben
von Peter Grimm und Claus Roderich Mattmüller.
Die unüberschaubare Zahl der Berge in den Alpen systematisch zu sichten und zu ordnen, sie zu Gruppen zusammenzufassen und Wissenschaftern, Reisenden und Bergsteigern eine Orientierungshilfe und einen Ordnungsrahmen zu geben, ist eine schwierige Aufgabe, die Mitte des 19. Jahrhunderts begonnen wurde. Auch heute, nach mehr als 150 Jahren, sind immer noch Fragen offen und entziehen sich wohl auch einer klaren Antwort: Ist der Alpenbogen in Ost- und Westalpen einzuteilen oder ist eher einer dreiteiligen Gliederung der Vorzug zu geben? Wo beginnen und enden die Alpen an ihren Rändern und Ausläufern? Wie große oder wie klein sollen Gebirgsgruppen höchstens sein? Decken sich regionale Namen mit denen von Gebirgen? Welche Bedeutung haben topographische, geographische, geologische und orogenetische Gegebenheiten? Welche politischen und soziologischen Ansprüche gibt es?
Zur Einteilung der Gebirgsgruppen gibt es keinen einheitlichen Standard. Je nach Personenkreis – Alpinisten, Touristen oder Geologen – existieren unterschiedliche Sichtweisen. Ein ausführlicher Überblick über die Bemühungen, eine umfassende Gliederung in den Alpen zu finden, leitet den wissenschaftlichen Diskurs über die Einteilung der Alpen ein. Er zieht dabei einen Bogen vom Altertum bis hin zu modernen Ansätzen. Dabei wird die Notwendigkeit einer einheitlichen Einteilung hervor gehoben und angemerkt, dass es im Alpenraum noch keine grenzübergreifende Sprachregelung gibt.
Zur Veranschaulichung bietet das Wissenschaftliche Alpenvereinsheft farbige Karten, die einen Vergleich der unterschiedlichen Gebietseinteilungen ermöglichen. Eine beigelegte CD enthält die Karten zusätzlich in digitaler Form. Ergänzt wird das Heft durch einen Anhang, der die Gebirgsgruppeneinteilungen verschiedener Autoren auflistet.
Das Werk ist in erster Linie als wissenschaftlicher Beitrag zur Gebirgsforschung des Alpenvereins zu sehen. Aber nicht zuletzt aufgrund der anschaulichen Karten ist dieses Heft für alle Alpenliebhaber eine interessante Lektüre.
171 Seiten, 4 Bilder, 6 Karten im Text,
10 Kartenbeilagen, 1 CD in der Beilage