Wer ist der höchste Berg ganz im Land?
Weisshorn, Dent Blanche, Finsteraarhorn? Nein – der Dom ist’s, 4545 m hoch über den Tälern von Zermatt und Saas thronend. Aber nicht alleine: Ein scharf gezackter Grat verbindet den Dom zum Täschhorn (4491 m). Es ist die zweithöchste Zacke der Mischabel – und wurde erstmals am 31. Juli 1862 bestiegen. Nur ein Grund, diesen wuchtigen Walliser Zwillingen eine Monografie zu widmen.
Atemberaubend, dieses Duo! Hoch, eisig, brüchig. Ohne Fixseile, ohne Seilbahnen, ohne Heli-Landeplätze. Hütten erleichtern den Zugang, doch weit ist der Weg in jedem Fall, auf beide Gipfel. Auf der Seite von Saas Fee und auf der von Randa und Täsch. Es gibt bequemere Berge in den Alpen. Aber stolzere, echtere, höhere? Letzteres schon. Allerdings: Der Dom (4545 m) ist der fünfthöchste Gipfel der Schweiz und der höchste ganz im Land. Das Täschhorn ist bloß 54 m weniger hoch, dafür schwieriger zu besteigen. Herausforderungen für Alpinisten, Augenweiden für Bergtouristen, Anregung für Abenteuer, Stoff für Stubenhocker.
Wir lernen die beiden Kerle kennen, die innerhalb von vier Jahren Dom und Täschhorn erstmals bestiegen: den Zermatter Bergführer Johann Zumtaugwald und den englischen Geistlichen John Llewelyn Davies. Wir können erstmals auf Deutsch den königlich- kernig-kreativen Text von Mary Mummery über die erste Begehung des Teufelsgrats am Täschhorn lesen. Mit Geoffrey Winthrop Young überleben wir knapp die erste Durchsteigung der Südwestwand daselbst, mit Arnold Lunn schnallen wir zuoberst auf dem Dom die Ski an. Doch nicht nur um sportlich-geistige Glanztaten geht es in dieser Bergmonografie. Domherr Joseph Anton Berchtold, Vermesser und Namensgeber des Doms, wird vorgestellt, die höchste Blütenpflanze der Schweiz geortet, die Hüttenwelt rund um das Zweigespann beschrieben. Und stimmt es wirklich, dass sich «Mischabel» von «Mistgabel» herleitet? Damit fallen Dom & Täschhorn gewiss keine Zacken aus der Krone.
176 Seiten, ca. 180 Abb. vierfarbig
17 x 24 cm, Pappband mit Schutzumschlag