Der gläserne Horizont: so stellt sich das gewaltige Massiv des Mount Everest
dem Bergsteiger dar, wenn er, wie Reinhold Messner von Lhasa kommend, nach
1000 Kilometern Jeepfahrt durch das rotchinesische Tibet und nach wochenlangen
Fußmärschen von Nomadencamp zu Nomadencamp, sich den Schneegipfeln des
Himalaja nähert.
Seit seinem Alleingang 1978 zum Nanga Parbat (8125 m) weiß Messner, daß auch
die Besteigung des Everest, des mit 8846 Metern höchsten Berges der Welt,
allein möglich ist. Messner handelt sofort, und es gelingt ihm, für sich eine
Expeditionsgenehmigung für die Zeit von Juni bis Ende August 1980 zu erwirken.
Schon einmal stand Reinhold Messner auf dem Gipfel des Everest. Das war 1978.
Nun wird er ein zweites Mal gehen, wieder ohne künstlichen Sauerstoff, aber
diesmal auch ohne Kletterpartner, ohne feste Lagerkette, ohne Träger und über
eine neue Route auf der tibetischen Seite.
Messners Bericht über die alpinistische Sensation seiner Solobesteigung
schildert nicht nur den Kampf ums Überleben angesichts der gewaltigen
Herausforderungen der Natur, wie Monsunstürme, Gletscherspalten und die
sauerstoffarme Luft in 8000 Meter Höhe, sondern vor allem auch die Abenteuer
der Psyche an den Grenzen menschlicher Belastbarkeit und das mystische Erleben
der Einsamkeit in eisiger Natur.
4. Auflage 2009