Zehntausende Tibeter und Tibeterinnen sind seit dem Volksaufstand gegen die
chinesische Besatzungsmacht 1959 aus ihrer Heimat geflüchtet. Sie haben die
Strapazen und Gefahren der Himalaya-Überquerung auf sich genommen, um in
Indien und anderen Ländern Zuflucht zu finden.
Am 1. April 1995 verlassen auch ein Vater und seine sechsjährige Tochter Lhasa
und schreiben ein weiteres Kapitel in der traurigen Geschichte der Flucht des
tibetischen Volkes. Der Fotograf Manuel Bauer hat trotz Hindernissen und
Kontrollen diese lebensgefährliche Reise in die Freiheit mitgemacht und
dokumentiert. Erstmals erscheinen die Fotografien jetzt in Buchform. Für
‹Flucht aus Tibet› hat Manuel Bauer eine umfassende Auswahl aus seinem Archiv
80 Duplexfotos zusammengestellt.
Die Bilder erzählen vom dramatischen Weg des Vaters und seiner kleinen Tochter
und werden zur Metapher des Weges eines ganzen Volkes, das seit fünfzig Jahren
unterwegs ist – und stellvertretend zum Sinnbild für die weltweite
Migrationsproblematik.