Tibets Kinder auf dem Weg ins Exil.
Das ist die Geschichte von Little Pema (7), Chime (10), Dolkar (6), Dhondup
(8), Tamding (10) und Lakhpa (10), die für immer von ihren Eltern Abschied
nehmen müssen, weil es im besetzten Tibet keine Zukunft für sie gibt. Schlecht
ausgerüstet, mit Turnschuhen und gerade soviel Proviant, daß sie ihn tragen
können, ziehen sie mit Nima los. Der Guide, von dem die Leute sagen, er sei so
gut wie Gold, bringt sie in einem zehntägigen Gewaltmarsch über einen fast
sechstausend Meter hohen Paß im Himalaya. Die Kinder können manchmal kaum noch
weiter, kämpfen mit dem Schnee, mit Hunger und Müdigkeit und weinen vor
Heimweh nach ihrer Amalaa. Immer wieder bleiben Kinder im ewigen Eis zurück,
gestorben an Erschöpfung und Kälte, doch dieses Mal geht alles gut.
»Wenn Mütter ihre Kinder über das höchste Gebirge der Welt ins Exil schicken,
ohne zu wissen, ob sie einander jemals wiedersehen, kann etwas im Schneeland
nicht stimmen …« Rund 1000 Kinder aus Tibet fliehen jedes Jahr über die
eisigen Pässe des Himalaya. Oft können sie kaum noch weiter und kämpfen gegen
Schnee, Hunger und Erschöpfung. Ihr Ziel sind die Schulen des Dalai Lama in
Nordindien. Dort, so hoffen ihre Eltern, erwartet sie eine bessere, freie
Zukunft. Die engagierte Dokumentarfilmerin Maria Blumencron hat sechs Kinder
auf ihrer Flucht begleitet. Mit ihrer abenteuerlichen, mitfühlend erzählten
Geschichte macht sie zugleich auf die Missstände im besetzten Tibet
aufmerksam.
Taschenbuch, 16 Farbfotos. 302 S., 3. Auflg. 2013