Zweithöchste Staumauer der Welt, höchst gelegener Stausee der Alpen, erstes
vollständig unterirdisches Kraftwerk der Schweiz – Superlative haben seit
jeher den Kraftwerksbau im Berner Oberhaslital geprägt. Tatsächlich gehört die
Grimselregion zu den eindrücklichsten Energielandschaften der Schweiz. Zu
diesen Bauten zählt auch die Staumauer Oberaar, welche die Kraftwerke
Oberhasli AG (KWO) von 1950 bis 1954 erbaut haben.
Die alpin gelegene Grossbaustelle lockte einige Künstler und Fotoreporter an.
Einer davon ist der Berner Holzschneider, Maler und Zeichner Emil Zbinden
(1908–1991. Gemeinsam mit den Künstlerfreunde Eugen Jordi und Rudolf Mumprecht
verbrachte er von 1950 bis 1953 jeweils im Sommer mehrere Wochen auf Oberaar.
Zbinden suchte hier nach Möglichkeiten, Berge jenseits von Idylle und
touristischem Blick darzustellen, und fand eine neue Form der Alpenmalerei:
die Verbindung von Mensch, Technik und Berg.
Auch einige Fotografinnen und Fotografen interessierten sich für das alpine
Grossereignis. Anita Niesz, Hans Tschirren und Jakob Tuggener schufen in der
gleichen Zeit wie die Künstler grössere Fotoreportagen, die zum Teil bis heute
noch nirgends gezeigt wurden. Dazu gehören auch die umfangreichen Arbeiten von
Heinz Bysäth, der den Bau an der Staumauer Oberaar als Werkfotograf der KWO
umfassend dokumentierte. Das Buch zeigt Teile des auf Oberaar entstandenen
Bildmaterials und zeichnet wirtschaftliche, soziale sowie architektonische
Aspekte der monumentalen Nachkriegsbaustelle nach.
Begleitkatalog zur Ausstellung «Baustelle Fortschritt. Emil Zbinden und der
Staumauerbau Grimsel-Oberaar», 2018 im Alpinen Museum der Schweiz in Bern.
84 Seiten, ca. 50 Abbildungen.
Paperback, fadengehefteter Pappband