Berge in den Religionen und Mythen der Welt.
Berge prägten von jeher den Glauben der Menschen. In allen Konfessionen – ob
es nun die monotheistischen des Christentums, des Islams und des Judentums
waren oder die von Gottheiten beherrschten Glaubensvorstellungen der
Naturvölker – nehmen sie eine zentrale Stellung ein. Die Buddhisten kennen
neben den vielen von Göttinnen bewohnten Himalaya-Gipfeln vor allem den
allerheiligsten Berg Kailash, zu dem auch die Hindus und die Anhänger der
tibetischen Bön-Religion pilgern. Der imaginäre Berg Meru gilt ihnen als Achse
der Welt. Christus wurde auf einem Berg vom Teufel verführt und fand am Ölberg
die Kraft für seinen Opfertod. Moses erhielt auf einem Berg der Sinaihalbinsel
von Jahwe die Tafeln mit den Zehn Geboten. Mohammed empfing auf einem Berg in
der Nähe von Mekka die Offenbarung des Propheten. Und auch für die Ureinwohner
Nord- und Südamerikas, Afrikas und Australiens waren die Berge seit jeher
Wohnorte der Götter. ‹Hoch und heilig› beschreibt viele dieser heiligen Berge;
nicht nur aus der Sicht des aufgeklärten Menschen der westlichen Hemisphäre,
sondern vor allem aus dem Glauben und mit den Worten derer, für die Berge
religiöse Zentren waren und noch immer sind.