Auf Einladung des Maharadschas von Katmandu reiste Alexandra David-Néel im
Winter 1912/1913 nach Nepal, ein für Europäer damals noch verbotenes Land.
Eine „nützliche Einführung“ wollte sie anschließend schreiben, die politische
Bestandsaufnahme eines Landes, das sich zwischen Tradition und Modernität neu
definieren musste – einer „Modernität“, wie die unter britischem Protektorat
stehenden Nachbarländer Indien und Tibet sie bereits zeigten. Und einer
„Tradition“, wie sie sich im abgeschiedenen Nepal noch lange hielt.
Witwenverbrennung, politische Klassen und Kasten, urtümliche Opferrituale –
die aufgeklärte Journalistin wirft einen kritischen Blick auf diese
Gesellschaft.
Aber ihr Bericht aus dem Herzen des Himalaya ist weit mehr als eine politische
Bestandsaufnahme: es ist die faszinierende Geschichte einer Buddhistin, die,
auf der Suche nach dem Geburtsort Siddharthas, in den duftenden Gärten von
Lumbini wandelt, auf Buddhas Spuren heilige Stätten und verbotene Tempel
aufsucht, die „Lüfte des göttlichen Himalaya“ lieben lernt, dem Geheimnis
einer blauleuchtenden Lotosblüte nachspürt, und mit Hilfe ihrer buddhistischen
Weisheit und Meditation todesmutig einen menschenfressenden Tiger zähmt. „Im
Herzen des Himalaya» berichtet von Reisen in eine mystische, religiöse Welt
und ist ein brillanter Führer durch die vielschichtige religiöse Kultur eines
Landes, das auch noch heute voller Zauber, Wunder und Geheimnisse steckt.
Spannend und fesselnd bis zur letzten Seite.