Natur- und Kulturlandschaft / Besiedlung / Siedlungsverzeichnis / Flurnamen
Das Madris (rätoromanisch Val Madris oder auch Val Madrisch) ist ein Seitental des Hochtals Avers im Kanton Graubünden.
Politisch ist es geteilt und gehört im unteren Teil zu Avers, wo es eine Nachbarschaft bildet, und im oberen Teil zu Soglio im Kreis Bergell. Das Tal wird vom Madrischer Rhein durchflossen.
In den Weilern Stettli und Höjahus lebten 2002 ganzjährig 11 Einwohner. Das obere Tal wurde im 14. Jahrhundert von Chiavenna und Piuro als Siedlungsgebiet erschlossen, während das untere Tal ursprünglich Weideland von Rätoromanen war, bis es im Hochmittelalter von Walsern besiedelt wurde.
Es ist unvorstellbar, unter welchen harten Bedingungen die Bergbevölkerung vor den Modernisierungen der neuesten Zeit lebte und welche wirtschaftlichen und kulturellen Leistungen sie trotzdem erbrachte.
Jürg Stoffel erweckt mit den Ergebnissen seiner jahrzehntelangen Forschungstätigkeit zur Siedlungs- und Kulturgeschichte das abgelegenen Hochtal Madris wieder zum Leben – auf beispielhafte Weise. Dazu verwendet er u.a. noch nie publizierte historische Fotografien, instruktives Kartenmaterial und Erlebnisberichte aus längst vergangenen Zeiten.
Gebunden; 320 Seiten