Matterhorn: Wahrzeichen von Zermatt und Cervinia, Symbol der Schweiz und
Italiens, Traumberg der Alpinisten und Touristen. Das grosse Buch zum grössten
Berg. 336 Seiten voller Geschichte und Geschichten, voller Facts und Figures,
voller Fotos, Gemälde und Reklamen. Alles, was Sie wissen möchten zum
berühmtesten Berg der Welt. Und noch viel mehr.
Vor 150 Jahren standen sieben Männer zuoberst auf dem umworbenen Matterhorn:
die Briten Edward Whymper, Francis Douglas, Douglas Robert Hadow und Charles
Hudson sowie die Bergführer Michel-Auguste Croz aus Chamonix, Peter Taugwalder
Vater und Sohn aus Zermatt.
Über den brüchigen Hörnligrat waren sie von Zermatt aus aufgestiegen,
stundenlang hoffend, dass die Besteigung dieses gewaltigen Obelisken auf dem
schweizerisch-italienischen Grenzkamm gelingen möge. Buchstäblich das
Nachsehen hatte an diesem besonderen 14. Juli der Italiener Jean-Antoine
Carrel, einst Führer und Seilgefährte von Whymper: Er sah seinen Rivalen auf
dem Gipfel des Matterhorns (4478 m) stehen. Aber drei Tage später erreichte
auch er, zusammen mit Jean-Baptiste Bich, von Breuil aus über den Liongrat den
Cervino. Da war die Katastrophe schon passiert, die den Berg schlagartig
weltbekannt machte. Hadow, der seinen ersten Bergsommer mit dem Matterhorn
krönen wollte, rutschte beim Abstieg aus, fiel auf Croz und verwandelte so den
Triumph schlagartig in eine Tragödie. Zum Glück aber war zwischen Taugwalder
Vater und Douglas ein schwaches Seil eingebunden, sonst wären wohl alle sieben
Erstbesteiger des Matterhorns abgestürzt. Nachmittags um drei Uhr: der
folgenreichste Augenblick in der Geschichte des Matterhorns – und des
Alpinismus überhaupt.
Der erste Abstieg vom Matterhorn mit vier Toten sorgte für viel mehr
Schlagzeilen als der erste Aufstieg. Die Londoner «Times» stellte die Frage:
«Ist Bergsteigen nicht kriminell?» Den Hoteliers konnte die Frage nur recht
sein, denn nun kamen die Touristen, um diesen Schicksalsberg aus der Nähe zu
sehen. Zermatt und Breuil Cervinia wurden zu sehr bekannten
Fremdenverkehrsorten der Schweiz bzw. Italiens. Der Gipfel selbst wird heute
während einer Sommersaison von 1000 bis 1500 Menschen erklommen. Zugleich
erfuhr das Matterhorn eine weltweite Vermarktung: Es ist zum Werbeträger für
alles Mögliche und Unmögliche aufgestiegen.