Das Land am Himalaya zwischen Katastrophe und Chance
Im April 2015 wurde Nepal von einem schweren Erdbeben erschüttert. Obwohl die
Folgen bei Weitem nicht das apokalyptische Ausmaß erreichten, das Experten
prophezeit hatten, versagte die Regierung bei der Bewältigung der Katastrophe
auf ganzer Linie. Gleichzeitig führten die Auseinandersetzungen um eine neue
Verfassung das Land an den Rand eines Bürgerkriegs.
Die Ursachen für das Staatsversagen sind in der nepalesischen Geschichte zu
suchen: Das hinduistische Königshaus, das bis 1990 die absolute Macht in
Händen hielt und stets den Eindruck erweckte, es führe das Land in eine
bessere Zukunft – und das dafür von allen Seiten reichlich mit
Entwicklungshilfe bedacht wurde –, war in Wahrheit eine religiös verbrämte
Diktatur, die den gesellschaftlichen und politischen Wandel blockierte. Zudem
wurde zur Abgrenzung gegen das demokratische Indien ein antiindischer
Nationalismus propagiert, der bis heute anhält und stets aufs Neue zu
Konflikten mit dem großen Nachbarn führt.
Das Buch bietet eine äußerst aufschlussreiche und spannende Analyse der
bewegten Geschichte Nepals und kommt zum klaren Schluss, dass die Erblasten
aus der Zeit der Königsherrschaft endlich abgelegt werden müssen – sonst
verbaut sich das kleine Land am Himalaya auch weiterhin seine Zukunft.
320 Seiten, 20.4 × 13.5 cm, Klappenbroschur; 1. Auflage;
Mit zahlreichen Fotos