Das Ortstockhaus auf der Braunwaldalp gilt als einer der wichtigsten
architektonischen Zeugen der Moderne im Kanton Glarus und ist als Ausflugsziel
weit über das Glarnerland hinaus bekannt. Das reichhaltig illustrierte Buch
würdigt das Ortstockhaus als Pionier des Bauens in den Bergen.
Im Januar 1930 begann der Architekt Hans Leuzinger (1887-1971) mit den
Planungen für das kleine Sporthaus auf einer Sonnenterrasse des Glarnerlandes.
Auftraggeber war Peter Tschudi aus Schwanden GL, der mit dem Projekt auf den
erwachenden Fremdenverkehr in der Region reagierte. In einer Art
Willkommensgeste wendet sich das Gebäude mit einer konkaven Krümmung dem
Ortstock zu und passt sich so in die Landschaft ein. Neuartig war auch die
Fassadenbekleidung mit schwarz durchgefärbten Eternitplatten. Die Typologie
als gut erreichbares, attraktives Berggasthaus, die einzigartige Formgebung,
aber auch die progressive Konstruktion ließen das Ortstockhaus zu einem viel
beachteten Beispiel alpiner Architektur werden.
Im Zuge einer umfassenden Sanierung konnten 2016 zahlreiche historische
Materialien zusammengetragen werden, welche die Geschichte von der Entstehung
des Baus bis in die Gegenwart erzählen. Faszinierende historische Fotos von
der Nutzung des Berggasthauses und der illustren Gästeschar in den ersten
Jahren lassen den touristischen Aufschwung der 1930er- und 40er-Jahre
wiederaufleben. Brillante Aufnahmen des Architekturfotografen Hannes Henz
unterstreichen die heute wieder unmittelbar erlebbare Qualität des Gebäudes.
1. Auflage 2020; Gebunden, 120 Seiten