Luftschlösser und visionäre Projekte für Davos
Diesen Frühling befassten sich rund 60 Studierende am Departement Architektur
der ETH Zürich mit der Zukunft der Landschaft Davos. Unter der Leitung von
Prof. Andrea Deplazes und Oberassistent Andreas Kohne wurden in Zusammenarbeit
mit der Gemeinde Davos, den Bergbahnen und der Tourismusorganisation
Fallstudien und Szenarien entwickelt. Dazu wurden im Vorfeld auf dem Berg und
im Tal bedeutende Standorte ausgewählt, die eine wichtige Rolle in der
Weiterentwicklung von Davos spielen werden.
Davos als offiziell höchste Stadt der Alpen ist bekannt durch den Tourismus
und zugleich geprägt von einem existenziellen Zwiespalt zwischen städtischer
und landschaftlicher Entwicklung. Davos Platz und Davos Dorf verfügen über
wichtige und beeindruckende touristische Infrastrukturen, lassen aber klare
städtebauliche und architektonische Schwerpunkte vermissen. Ähnliches gilt
auch für die, durch Bergbahnen direkt aus der Ortschaft heraus erschlossenen,
Berg- und Landschaftssituationen.
Vor diesem Hintergrund wurden im Rahmen der Semesteraufgabe die sechs
Standorte untersucht und Projekte entwickelt: Im Gebiet Seehofseeli soll unter
Berücksichtigung des Verkehrs und der Topografie ein neues Zentrum für Davos
Dorf entstehen. Ziel ist es den Dorfeingang für Besucher sichtbar zu machen
und einen öffentlichen Treffpunkt zu schaffen.
Bei den Arkaden an der Promenade soll neu ein grosser städtischer Platz für
Davos entstehen, eine Piazza, auf der im Sommer und im Winter temporäre
Veranstaltungen durchgeführt werden können und sich Davos versammeln kann. Am
traditionsreichen Bolgen soll in der natürlichen Geländekammer vor der
imposanten Naturkulisse eine Arena für Sport-Events geschaffen werden. Weiter
oben auf dem Jakobshorn steht die in die Jahre gekommene Bergstation. Es gilt
nach grundsätzlichen Lösungen zu suchen für die Zukunft dieses Gebäudes.
Auf der anderen Talseite, auf dem Weissfluhjoch sollen, ausgehend von der
leerstehenden SLF- Forschungsstation, Nutzungsmöglichkeiten und grundsätzliche
Ideen für diesen wichtigen Knotenpunkt gesucht werden. Auf dem höchsten Punkt,
dem Weisshorn-Gipfel, der über die Luftseilbahn erschlossen ist, sollen
Projektideen entwickelt werden, die sich die Einzigartigkeit dieses Ortes zu
Nutze machen. Die Resultate in Form von Semesterarbeiten zeigen Möglichkeiten
und Chancen für Davos auf – Luftschlösser und visionäre Projekte. Der
unabhängige Blick von aussen und die Projektansätze der jungen Generation sind
Anregungen für die Weiterentwicklungen der Region und zeigen auf, wie neue
Wege beschritten werden könnten.