Werner Lange führt den Leser durch Jahrhunderte einer feurigen Vesuvgeschichte
und lässt Dichter, Schriftsteller, Bergwanderer zu Wort kommen, die
aufschrieben, was sie erlebten und fühlten, geht mit ihnen über düstere
Lavahänge zum Gipfelkegel, der rot ist wie der Mars, und blickt hinab in den
glühenden Kratergrund. Später fährt er mit der Schweizer Bahn hinauf und
befragt Augenzeugen aller Art, so den Lügenbaron Münchhausen, aber auch
Männer, die der Wissenschaft vom Vulkanismus den Boden bereiteten; darunter
ein Lord, der es riskiert, bei seinen Forschungen wie ein Schweinedieb
erschossen zu werden, ein Ingenieur, der in einer Eruptionswolke wie eine
lebende Fackel umherläuft, ein Amtsvorsteher, der tapfer an seinem
schwankenden Schreibtisch ausharrt und aufzeichnet, was auf dem brennenden
Berg geschieht.
Er begegnet seltsamen Gestalten wie dem Kunsthistoriker, der dort oben nackt
auf kochender Lava Tauben brät, erzählt von den Wirkungen vulkanischen Feuers
auf beiderlei Geschlechter, bevor er zum Gang durch die vom Vesuv
verschütteten Städte einlädt. Denn der Band will nicht allein vom Feuerberg
und von den Erlebnissen seiner Besucher erzählen, sondern auch von der
Kulturgeschichte des Landstriches am Golf von Neapel. Schauplatz des
Geschehens sind deshalb ebenso das schweflige Pozzuoli, Neapels Katakomben,
Kirchen und Palazzi, Pompeji oder der versunkene Hafen von Herculaneum.