»Wir Städter meinen, die Bergler zu kennen, nur weil wir dort in den Ferien
waren. In Wirklichkeit wissen wir nichts von ihnen. Umso größer ist dann unser
Erstaunen, wenn wir Fotos, wie bei dieser Arbeit, vorgelegt bekommen, auf
denen die vermeintlich vertrauten Gegenden und ihre Bewohner in einem völlig
anderen Licht erscheinen.«
Fredi M. Murer
Porträt einer verborgenen Welt
Rau und bodenständig, zupackend und nachdenklich, so vermittelt Vanessa
Püntener dem Betrachter die Alp und die Menschen, die sich diesem Leben
verschrieben haben. Da ist ein Berg, wolkenverhangen, und doch hier und da von
sattem Grün gesprenkelt, überall da, wo die Sonne es schafft, sich ihren Weg
zu bahnen. Da ist ein Schuppen, geduckt an einen Felsen zum Schutz vor Wind
und Wetter. Ein einfach gedeckter Tisch, ein alter Fernseher, draußen die
Gummistiefel.
Vanessa Pünteners Fotografien sind so unaufgeregt wie ihr Sujet, und wie von
den Menschen, die sie porträtiert, so scheint auch von ihren Bildern ein
tiefes inneres Leuchten auszugehen. In ihnen erfahren wir das Leben auf der
Alp als eine Welt mit einem eigenen Rhythmus, voller Gelassenheit, aber auch
geprägt von harter Arbeit und Unwägbarkeiten.