Hintergrundwissen, Tipps und Beispiele aus der Praxis
Sie besitzen keinen Anschluss an die öffentliche Trinkwasserleitung oder das
Abwassersystem, der Supermarkt liegt nicht um die Ecke und der Strom kommt
nicht vom Elektrizitätswerk: Auf Berg- und Schutzhütten funktioniert die
alltägliche Praktik aus den Tallagen nicht. Noch dazu befinden sich diese
Hütten in der sensiblen Natur des Gebirges, wo jeder unüberlegte Eingriff
jahrelange Folgen zeigen kann. Andererseits müssen Berg- und Schutzhütten
Hüttengästen Sicherheit und Unterkunft bieten. Strohsack, Donnerbalken und
Kerzenlicht aus den Anfängen der Hüttenzeit sind ‹out›, heutige
Bergsteigerunterkünfte benötigen eine verlässliche Energie- und
Trinkwasserversorgung sowie eine funktionierende Abwasser- und
Abfallentsorgung. Dabei gilt aufgrund der Hochgebirgslage die Devise: Selber
machen – und zwar umweltfreundlich. Aber wie?
Diese Frage beantwortet das Handbuch ‹Umwelttechnik für alpine Berg- und
Schutzhütten› der Deutschen Bundesstiftung Umwelt DBU. Ausgehend von 25
Hüttenbeispielen aus einem achtjährigen DBU-Förder- und Forschungsprojekt in
Zusammenarbeit mit dem Deutschen Alpenverein, den NaturFreunden Deutschlands
und der Bergwacht Bayern werden im Hochgebirge bewährte Lösungen vorgestellt –
von der Photovoltaikanlage, dem Blockheizkraftwerk und der Wasserkraftturbine
über Biomasseheizungen bis hin zu Komposttoiletten, Belebtschlamm- und
Biofilmanlagen sowie der Klärschlammentsorgung. Hinweise zu Planung und Bau,
Finanzierung und Öffentlichkeitsarbeit runden das Angebot ab. Auch die Themen
Brand- und Wetterschutz werden behandelt. Durch Checklisten lassen sich Tipps
sofort in die Tat umsetzen. Eine in das Buch eingelegte CD-ROM gibt
vertiefende Informationen. Kurzum: ein Muss für Hüttenwirte und -warte,
Mitglieder alpiner Vereinigungen, Ingenieure und Planer, aber auch für
Behörden, Lehrkräfte und Umweltschützer!
1. Auflage 2008; 328 Seiten mit 64 Farb- und 154 Schwarz-Weiß-Abbildungen,
eine beigelegte CD-Rom