Von der Herausforderung, Schafe zu hüten, und von der Distanz zur Welt auf der
Alp.
Einfach mal weg sein – eine der großen Sehnsüchte des zivilisierten Menschen.
Kein iPhone, kein Internet. Oder raus, aufs Land. Doch wie fühlt es sich an,
schon immer einfach weg zu sein, von Berufs wegen?
Pia Soler ist knapp 40 Jahre alt und Hirtin. Sie lebt in einem versteckten Tal
im schweizerischen Graubünden. Ans Bücherschreiben hat sie nie gedacht – bis
sie einer danach fragte. ‹Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass ich etwas zu
sagen habe.› Und jetzt erzählt sie. Im Oktober Schnee-Einbruch über Nacht.
SMS können nur verschickt werden, wenn der Wind aus einer bestimmten Richtung
kommt. Der Hund stirbt, der Tierarzt kommt zu spät, sie begräbt ihn allein.
Die Aufzeichnungen von Pia Soler sind authentisch, alltäglich und einzigartig.
Hier spricht kein Aussteiger, auch kein mönchischer Eremit. Hier spricht eine
Frau aus der Mitte Europas, sie erzählt von harter Arbeit und einsamen
Stunden, vom Fortschritt und Zerfall unserer Tage, vor allem aber erzählt sie
vom Leben in der Natur, auf 2000 Metern Höhe, in der sich Weite fühlen lässt.