Wenn Sehnen zur Sucht wird: Literarische Texte über die Alpen zeigen nicht nur
sehnsuchtsvolle Idyllen im menschenleeren Raum, sondern auch jene Abgründe, in
die der Mensch beim Besteigen der Gipfel blickt.
Die Alpen sind Seismograph für den Umgang ihrer Einwohner mit den Naturräumen
des Kontinents. Ihr Ökosystem ist Erholungs- und Wirtschaftsraum,
Transitstrecke und Heimatort, Zentrum und Trennung des deutschsprachigen
Raums. Die Literatur hat an diesem Umgang des Menschen mit dem Alpenraum einen
wesentlichen Anteil, an jenen Sehnsüchten, Phantasien und Abgründen, die mit
ihm verbunden werden. Sie verändert die Sichtweise auf die Alpen und gibt dem
Menschen Anlass, über den Kultur- und Öko-Raum Alpen zu reflektieren.
Mithilfe eines innovativen theoretischen Konzepts zur Erfassung von Räumen in
der Literatur wird die Kulturgeschichte der Alpen in deutschsprachigen und
internationalen Texten von der Antike bis zu Gegenwart dargestellt.