Der Freizeitsport hat sich in den letzten 30 Jahren stark gewandelt. Eine
besonders auffällige und viel diskutierte Erscheinung sind sogenannte
„Extrem-“, „Risiko-“ oder „Abenteuersportarten“. Sie werfen die Frage auf, wie
riskantes sportliches Tun eigentlich psychologisch zu verstehen ist: Wie lässt
sich dieses „unnatürliche“ Tun erklären, sich immer wieder freiwillig Gefahren
auszusetzen, wo die Sicherheit eines der elementarsten menschlichen
Bedürfnisse ist?
Am Beispiel einer paradigmatischen Risikosportart – dem Felsklettern – geht
der Autor dieser Frage nach, indem er sowohl einen persönlichkeits- als auch
einen motivationspsychologischen Erklärungsansatz heranzieht und diese
miteinander kombiniert. Die Ergebnisse liefern klare Belege dafür, dass eine
Risikosportart für verschiedene Persönlichkeiten attraktiv sein kann, wobei je
nach Persönlichkeit unterschiedliche Tätigkeitsanreize subjektiv bedeutsam
sind.
Autoreninfo:
Martin Venetz (geb. 1966) studierte Psychologie und Philosophie an der
Universität Zürich, wo er im Jahr 2010 promoviert hat. Heute arbeitet er als
Dozent im Bereich Forschung an der Hochschule für Heilpädagogik in Zürich.
Neben dem Felsklettern gehören auch das Wellenreiten und das Snowboarden zu
seinen bevorzugten Freizeittätigkeiten.