Wie ich meinen Weg nach oben fand
Wenn ein Kletterstar den Blick hinter die Kulissen einer Bilderbuchkarriere
gewährt
Sportkletterer wissen: Klettern heißt Bewegungsprobleme knacken, die einen die
Wand stellt. Der Faszination dieses Geist und Körper gleichermaßen fordernden
Spiels in der Vertikalen ist «Angy» seit ihrer Kindheit verfallen. Das
kleine Mädchen war talentiert, extrem motiviert, gab immer sein Bestes.
Bald war ein gefeierter «Rockstar» geboren, der boomende Klettersport hatte
ein frisches, junges Gesicht. Doch auf dem Weg ganz nach oben kämpfte die
junge Sportkletterathletin mit viel größeren Problemen, als sie in der Wand je
vorfand. Es gab Phasen der Magersucht, Mobbingattacken, tragisches
Verletzungspech. Vom Licht und Schatten ihres Lebens für den Klettersport
erzählt sie nun als erwachsene Frau zum ersten Mal in diesem Buch:
authentisch, offen und ehrlich.
ANGELA «ANGY» EITER, 1986 in Zams geboren und in Arzl im Pitztal
aufgewachsen, zählt zu den besten Sportkletterinnen der Welt. Die Bilanz ihrer
Wettkampfkarriere sucht ihresgleichen: Die Tirolerin wurde 2005, 2007, 2011
und 2012 Weltmeisterin im Lead, 2010 Europameisterin und sicherte sich 2004,
2005 und 2006 drei Mal hintereinander den Weltcup-Gesamtsieg. Den legendären
Rockmaster in Arco entschied sie sechs Mal für sich – eine außergewöhnliche
Leistung, die bis heute keiner anderen Frau gelang.
2013 zog sich die heute 33-Jährige aus dem Wettkampfgeschehen zurück und
widmete sich fortan dem Freiklettern im Fels. Den größten Triumph realisierte
sie 2017 in Spanien: Als erste Frau weltweit kletterte sie eine Route im
Schwierigkeitsgrad 9b (XI+/XII-).