Millionen von Menschen sind Jahr für Jahr in den Alpen unterwegs, und so
manche von ihnen sind ausgemachte Kenner. Doch selbst die dürfte der Bildband
von Peter Mathis überraschen. Denn der österreichische Fotograf zeigt den
Tourismusmagneten von einer ganz anderen Seite – seine Aufnahmen sind sensible
Porträts, denen man die tiefe Verbundenheit des Künstlers mit seinem Sujet
anmerkt.
Statt bekannte Szenarien abzulichten, sucht der Naturliebhaber nach dem
perfekten Ausschnitt, der speziellen Perspektive und dem einen richtigen
Moment, der eine ganz eigene Facette des gewaltigen Gebirgsmassivs offenbart.
Das kann der Augenblick sein, in dem der Nebel eine Felsformation freigibt,
oder schneebedeckte Berggipfel im diffusen Licht eine eindringliche Präsenz
bekommen.
Die ästhetischen Schwarz-Weiß-Fotografien zeigen auch immer wieder den Mensch
als Teil der Natur und damit die Dimension der Berglandschaften. Sie laden den
Betrachter ein, das Phänomen Alpen aus verschiedenen Blickwinkeln zu erleben.
Für einen besonders spannungsreichen Bildgenuss sorgt der gekonnte Mix aus
starken Kontrasten, feinen Abstufungen und ungewöhnlichen Proportionen, mit
denen Peter Mathis seine fast schon theatralischen Motive inszeniert.