Wilhelm »Willo« Welzenbach ist der beste Bergsteiger seiner Zeit. Er
durchsteigt viele der großen Eiswände der Alpen, ein Dutzend davon als Erster.
Seine farbigen Vorträge darüber fesseln Tausende von Menschen. 1929 fasst er
den Entschluss, den 8125 Meter hohen Nanga Parbat im Himalaya zu ersteigen.
Aber sein Plan wird von seinen Konkurrenten im Alpenverein, angeführt von Paul
Bauer, hintertrieben. Dessen nationale Gesinnung zählt jetzt mehr als
Welzenbachs Können und Charakter.
Erst 1934 kann Welzenbach an einer deutschen Expedition zum Nanga Parbat
teilnehmen. Sie steht allerdings nicht unter seiner Leitung, folgt nicht
seinem Plan – und scheitert katastrophal.
Reinhold Messner öffnet die Akte Welzenbach und lässt die Originaldokumente
sprechen: Briefe, Berichte, Zeugenaussagen, Tagebuchaufzeichnungen,
Expeditionspläne, Fotos. Sein Buch ist die Hommage an einen Bergsteiger, dem
es nicht um Macht und Ideologie, sondern um Lebensfreude und Selbstausdruck
ging. Zugleich aber ist es die hochspannende Rekonstruktion einer Intrige –
und einer Zeit, in der das Bergsteigen seine Unschuld verlor.