Der Band von Albert Vinzens versammelt drei Texte über Berge und Abgründe in
der Landschaft und über Berge und Abgründe in der Seele: Tod durch Granit;
Everestfiasko; Mein Gebirge.
Der Autor war früher als Sportkletterer in Europa und Kalifornien unterwegs,
bis er 1980 in einen tödlichen Kletterunfall am berühmten El Capitan im
Yosemite Valley (Kalifornien) verwickelt wurde und sich vom Extremklettern
distanzierte. Für die Mutter seines jung zu Tode gestürzten Kletterkameraden
hat Vinzens einen mehrere hundert Seiten umfassenden Erlebnisbericht
niedergeschrieben. Durch Verdichtung dieses Berichtes ist Tod durch Granit
entstanden. Ein erschütterndes Zeugnis von seltener Authentizität.
Im Essay Everestfiasko rechnet Vinzens mit dem Krakauerschen höher, schneller,
weiter und der Gipfelstürmerei, die buchstäblich über Leichen geht,
rückhaltlos ab.
Mit der Erzählung Mein Gebirge entwirft der Autor in steter Abgrenzung zu den
rekordsüchtigen Everestkletterern eine visionäre Gegenwelt: Beim Bild des
grössten Gebirges der Welt als Urmutter anknüpfend, drängte sich immer mehr
eine Geschichte über die Urgrossmutter in den Vordergrund.