Auf dem Grat zwischen Leben und Tod
Lafaille, der als leistungsfähigster französischer Alpinist gilt, hat dies bei
seiner Besteigung 1990 erlebt: Beim Aufstieg löste sich ein Haken, sein
Seilkamerad Pierre Béghin stürzte in die Tiefe und war tot. Lafaille, selbst
am Arm verletzt, benötigte fünf Tage, um ohne Seil und Haken abzusteigen. ‹Ich
brauchte Jahre, um über dieses Drama sprechen zu können. Seitdem ist die Angst
vor dem Sturz immer gegenwärtig… ‹
2002, nach zahlreichen Exkursionen, steht der Gebirgssprinter – die
Geschwindigkeit, mit der er sich in der Höhe bewegt, ist sein Kennzeichen –
doch auf dem Gipfel des Annapurna. Heute fehlen Lafaille nur noch drei
Achttausender, um zu jener kleinen Gruppe Bergsteiger zu gehören, die alle
vierzehn Gipfel erfolgreich bezwungen haben.
Lafaille galt als einer der weltbesten Höhenbergsteiger, der alle seine Gipfel
ohne zusätzlichen Sauerstoff bestiegen hat. Seit dem 26. Januar 2006 wird er
am Makalu vermisst, den er alleine und im Winter besteigen wollte…
4. Auflage 2017