Mit seinem neuen Roman ist Stephan Enter in den Niederlanden der Durchbruch
gelungen: «Im Griff» zeigt ihn als einen der Großen der niederländischen
Literatur. Zwei Männer sitzen in einem Zug, Vincent und Paul, introvertiert,
verträumt der eine, nach Nähe suchend; zynisch, scheinbar ein Siegertyp der
andere. Sie fahren einem Wiedersehen entgegen, einer Wiederbegegnung mit Lotte
und Martin, mit denen sie zwanzig Jahre zuvor einen dramatischen Kletterurlaub
auf den Lofoten verbrachten. Ein Ereignis dort, nördlich des Polarkreises, hat
ihr Leben für immer geprägt.
Doch die Sicht auf die Vergangenheit ändert sich nun, in Erwartung des
Treffens, überraschend für jeden Einzelnen von ihnen. «Im Griff» handelt von
Freundschaft, von Liebe, von Zusammenhalt und Vergänglichkeit. Von der Frage,
ob man das Leben führt, das man sich vorgestellt hat. Ob die Entscheidungen,
die man getroffen hat, auch wirklich die eigenen waren. Ein Roman im Rhythmus
einer Zugreise, meisterhaft komponiert, eine Erzählung, die man mit
angehaltenem Atem liest.