Zur Kultur des Bergführerberufs
Der Bergführer wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Schweiz als
prototypischer, gleichsam idealer Landsmann konstruiert. In historisch-
soziologischer Perspektive zeichnet Andrea Hungerbühler die Entstehung dieser
Charismatisierung nach. Ihre materialreiche Studie erörtert die
professionellen Selbstverständnisse heutiger Berufsakteurinnen und -akteure
sowie die Charakteristika dieses bis heute kaum erforschten Berufsfelds.
Mit dieser Betrachtungsweise trägt das Buch zur Klärung des Zusammenwirkens
von Beruf, Nation und Geschlecht bei. Es eröffnet spannende Einsichten in ein
Stück Alpinismusgeschichte und richtet sich nicht zuletzt auch an ein
breiteres Publikum.