Für die Aufklärer waren die Alpen Sinnbild republikanischer Freiheit. In der
Romantik änderte sich der Wertekanon. Nun betonte man im alpinen Kontext
vermehrt die Ergebenheit und Treue der einheimischen Bevölkerung gegenüber den
tradierten Herrschaften. Eine neuartige Verbindung von Alpen und Monarchie
entstand. Die Alpen nahmen majestätische Züge an.
Das Buch arbeitet erstmals aus einer transnationalen Perspektive für den
gesamten Alpenraum auf, wie sich das Alpenbild im Verlauf des 19. Jahrhunderts
wandelte – von der philhelvetischen Alpenbegeisterung der Aufklärung hin zum
majestätischen Alpenbild der Belle Époque.
Beispiele aus der Schweiz sowie aus Österreich, Italien und Frankreich belegen
die unterschiedlichen Motive für die königlichen Reisen in die Alpen sowie die
Folgen für den Tourismus und die alpine Architektur.
Jon Mathieu ist Professor für Geschichte an der Universität Luzern, Experte
für die Geschichte des europäischen Alpenraums und Autor des
Wissenschaftsbuches des Jahres 2016 «Die Alpen». Zusammen mit Eva Bachmann und
Ursula Butz hat er zu Monarchie, Ideologie und Tourismus in den Alpen
geforscht.