Im Schatten der grossen Fotografen, die die Wahrnehmung des Engadins bis heute
prägen, arbeiteten Dorffotografen wie Rudolf Grass. Abseits der grossen
Touristenzentren fotografierten sie die Menschen in ihrem Alltag, ihre
Bräuche, Dörfer und Landschaften und überliefern damit ein weniger verklärtes,
dafür um so authentischeres Bild des Tals. Rudolf Grass etablierte sich neben
den grossen Konkurrenten mit einer breiten Palette fotografischer
Dienstleistungen.
Neben Porträts und Passfotos im Studio entstanden Bilder spontaner Art im
Freien, anlässlich von Hochzeiten, Festen und Vereinsanlässen, aber auch auf
der Jagd, bei Unglücksfällen und Naturkatastrophen. Landschaften, Pf
lanzenstudien oder Tiersujets lieferte Grass in Form von Ansichtskarten an
Gasthäuser im Münstertal und im Engadin oder verkaufte diese als Abzüge an
Touristen und Feriengäste, für die er auch Labor- und Vergrösserungsarbeiten
ausführte. Das Buch zeigt eine repräsentative Auswahl aus seinem Werk.
Mit einem Vorwort von Peter Herzog
176 Seiten, 23 x 28 cm, Dreiviertel-Leinenband, Duplex-Fotografien
Text Deutsch, Romanisch und Italienisch