Circo de Gredos – Valle del Tiétar – Valle del Jerte
56 Touren
Die Sierra de Gredos bildet die Fortsetzung der Sierra de Guadarrama, der
Madrider Hausberge, nach Westen. Wie letztere gehört sie zum Kastilischen
Hauptscheidegebirge, welches das Innere der Iberischen Halbinsel in Nord- und
Südmeseta unterteilt.
Das Gebirge beginnt an seinem östlichen Rand, wo einige Madrilenen
Zweitwohnsitze haben, mit vergleichsweise sanften Höhenzügen und geht jenseits
des Puerto del Pico im zentralen Teil (Macizo Central) in schroffe und alpine
Formen mit Gipfelhöhen bis 2600 m (Almanzor 2596 m) über. Das westliche Massiv
bäumt sich als Sierra de Béjar noch einmal bis 2400 m auf.
Rund zwei Autostunden ab der spanischen Hauptstadt und eine Autostunde von den
mittelalterlichen Stadtmauern Ávilas entfernt befinden sich am Oberlauf des
Río Tormes die bekanntesten und meistbesuchten Gebiete um den Circo de Gredos
und die Cinco Lagunas – für viele Spanier schlechthin der Inbegriff von
»Gredos«. Der Anblick des Bergsees Laguna Grande inmitten eines von gezackten
Graten und schlanken Felsgipfeln aus Granit überragten Kares, ebenso wie die
benachbarten Cinco Lagunas, eine Abfolge von größeren und kleineren
eiszeitlichen Bergseen, ist für Gredos-Neulinge schlichtweg unerwartet und
ergreifend und beeindruckt selbst Veteranen immer wieder aufs Neue.
An der Südabdachung des Zentralmassivs, das bei Candeleda mehr als 2000 m
steil zum Tiétar-Tal abfällt, findet man die Galayos, eine Art Aiguilles de
Chamonix en miniature.
Große (kultur-)landschaftliche Gegensätze zwischen Nord- und Südseite des
Gebirges kennzeichnen die Sierra de Gredos, die neben einer Wasser- (Ausnahme:
Río Alberche) auch eine Art Klimascheide inmitten der Iberischen Halbinsel
bildet.
Kelten und Römer haben ihre Spuren in der Region hinterlassen; viele
Wanderwege führen über mittelalterliche Passwege, die einst für transhumante
Viehweiden angelegt wurden. Aus der Zeit Alfons XIII., der vor über 100 Jahren
ein Jagdrevier der Krone zum Schutz des Gredos-Steinbocks gründete, stammen
einige gepflasterte Steige in der zentralen Sierra de Gredos. Beim Kloster
Yuste im Landstrich La Vera (Extremadura) kann man auf den Spuren Karls V.
wandern.
Zur Auswahl gehören ebenso leichte von-Dorf-zu-Dorf-Wanderungen wie stramme
Gipfelanstiege mit leichten Klettereinlagen.
1. Auflage 2011; 144 Seiten mit 60 Farbabbildungen, 56 Höhenprofile, 56
Wanderkärtchen im Maßstab 1:50.000, eine Übersichtskarte