Anhand zahlreicher neu recherchierter Quellen zeichnen die Autoren ein neues
Bild der Expedition und ihrer Wirkungsgeschichte.
Die Geografen Hermann und Robert Schlagintweit sowie der Geologe Adolph
Schlagintweit zählen zu den ersten deutschen Wissenschaftlern, die den
Himalaja und das Karakorum-Gebirge erforschten. Einige Gebiete dieser damals
weithin noch unerschlossenen Gebirgsregionen betraten sie als erste Europäer
überhaupt. Die Expedition war von Alexander v. Humboldt angeregt und durch die
britische Ostindien-Kompanie sowie den preußischen König Friedrich Wilhelm IV.
finanziert worden. Diese Konstellation erwies sich als konfliktreich.
Die Entdeckungsreisenden sahen sich der universalwissenschaftlichen
Naturforschung Humboldts verpflichtet – aber auch den politischen und
wirtschaftlichen Interessen ihrer britischen Auftraggeber. Dies und der
unterschiedliche Wissensstand über Asien in Großbritannien und dem restlichen
Europa sorgten für kontroverse Bewertungen der Expedition, die zwischen einer
Glorifizierung der Brüder als herausragender Entdecker und ihrer kompletten
Ablehnung schwankten.
Die Autoren dieses reichbebilderten Katalogs stellen die Expedition und ihre
Ergebnisse erneut auf den Prüfstand, geben Aufschluss über die Organisation
einer solch großen Unternehmung und vermitteln einen Einblick in die
umfangreichen Sammlungen, welche für heutige Forschungsfragen weiterhin von
großer Relevanz sind.
Herausgegeben von Moritz von Brescius, Friederike Kaiser, Stephanie Kleidt.
Mit Beiträgen von Gebhard Bendler, Moritz von Brescius, W. Bernhard Dickoré,
Beat Gugger, Andrew Jarvis, Stephanie Kleidt, Hermann Kreutzmann, Cornelia
Lüdecke, Christoph Mayer, Tom Neuhaus, Marcus Nüsser, Karin Reich, Elena
Roussanova und Andrew Zimmerman.
370 S., 250 Abb.