In keinem Land der Welt sind derart viele Berg- und Talbahnen geplant worden
wie in der Schweiz. Vor über hundert Jahren überbieten sich Ingenieure und
Indus-trielle mit Plänen und Ideen. Der unerschütterliche Glaube an den
technischen Fortschritt siegt im ausgehenden 19. Jahrhundert über alle Mahner
und Kritiker. Viele dieser plötzlichen Erleuchtungen prägen den Zeitgeist, die
Inspirationen entspringen aber auch spekulativen Absichten mit verlockenden
Aussichten auf hohe Gewinne und satte Dividenden. Euphorisch berichten die
Zeitungen über phantastische Pläne und lösen damit im mittelständischen
Bürgertum landesweite Begeisterung aus.
Bis zur Jahrhundertwende werden von Nationalrat, Ständerat und Bundesrat
Eisenbahn-Konzessionen beinahe à discrétion ausgestellt. In der Jungfrau-
Region stapeln sich zwischen 1870 und 1914 (Belle Epoque) 74 Bergbahn-
Projekte. Auch in andern Landesteilen spriessen Ideen und Visionen aus dem
Boden, die auch aus heutiger Sicht interessant und visionär sind.
4 Beispiele:
– 1890: in 15 Minuten auf den Jungfrau-Gipfel
– 1892: Konzession für die Matterhorn-Bahn
– 1908 Wetterhornaufzug
– Von Morteratsch auf den Piz Bernina
Über 100 spektakuläre Bahnprojekte – nie realisiert! Mit vielen unpublizierten
Karten, Plänen und Bildern