Zu Recht werden die Cinque Terre oft als Wanderparadies zwischen Berg und Meer
bezeichnet, da Liguriens Steilhänge in diesem Küstenstreifen schroff in enge
Gässchen, zerklüftete Klippen und winzige Buchten abfallen. Zugleich kann man
die Cinque Terre nicht wirklich als Badeurlaubsregion bezeichnen, wenn man
bedenkt, dass so manche Ortschaft fernab der Küste liegt, während der
Abschnitt zwischen Portovenere und Monterosso nur einen einzigen wahren
Badestrand (Corniglia) und bei Vernazza nur einen sicheren Bootshafen bietet.
Und nicht zuletzt ist da jene starke Bindung an die Erde, die dem Anbau von
Oliven, Wein, Zitrusfrüchten und Gemüse Meter fèr Meter abgerungen wurde.
Darf man auf der anderen Seite die Hänge nur deshalb “Berge” nennen, weil sie
zerklüftet sind und ansonsten nichts wirklich Gebirgsartiges an sich haben?
Nun, die Einzigartigkeit der Cinque Terre entzieht sich jeder Definition, wo
Landund Wasser, schon an sich von starken Gegensätzen geprägt, seit
Jahrhunderte die Grundlage für die Gestaltung der Landschaft durch den
Menschen bilden – ein sichtbares Zeugnis täglichen mühevollen Schaffens und
fragiler Schönheit.