Reinhold Messner erinnert sich zurück an die Jahre seiner Extremkletterei, in
denen er die schwierigsten Routen der Alpen gemeistert hat, und erzählt anhand
des Versuchs, im Sommer 2004 die Westwand des Ortler auf der Route der
Erstbesteiger zu bezwingen, von einer Erstbegehung, die fast zur Katastrophe
geführt hätte. Messner und seine beiden Kameraden versteigen sich und stecken
plötzlich in einer 1000 m hohen vertikalen Felswand, über ihnen ein riesiger
Eisüberhang. Ein Zurück gibt es nicht mehr. Es bleibt nur die Flucht nach
oben.
Was die drei Kletterer in dem unberechenbaren senkrechten Labyrinth rettet,
sind letztlich jene untrüglichen Instinkte, die Messner zeitlebens
auszeichneten.
Messner, für den die Gesetze der Schwerkraft aufgehoben schienen, zieht die
Summe aus seinen jahrzehntelangen Erfahrungen als Grenzgänger in der
Vertikalen.
Reinhold Messner, für den Klettern »die aufregendste Sache der Welt«, weil
extreme Form der Selbstfindung und Selbstverwirklichung ist, zieht die Summe
aus seinen jahrzehntelangen Erfahrungen als Grenzgänger in der Vertikalen.
Schwierigste Routen an den höchsten Wänden dieser Erde gelangen ihm, u.a.
zahllose Erstbegehungen, doch sind es gerade nicht seine spektakulären
Erfolge, die ihn mit Stolz erfüllen, sondern die ebenso häufige Erfahrung des
Scheiterns.
>Westwand< ist zugleich ein leidenschaftlicher Appell, dem steten Verlust an Natur durch weitere Präparierung für den Erlebniskonsum Einhalt zu gebieten und den »Gefahrenraum Berg« als Ressource für den Menschen zu erhalten.