Die Gedächtnislücken des Heinrich Harrer
Wie kaum ein anderer Österreicher erreichte Heinrich Harrer einen weltweiten
Bekanntheitsgrad. Sein 1952 erschienener Beststeller-Sieben Jahre in Tibet-
machte den ehemaligen SS-Oberscharführer zum Helden einer ganzen Generation
abenteuerbegeisterter Jugendlicher. Seine Schilderungen legten den Grundstein
heutiger Tibet-Esoterik, für ein gigantisches Geschäft mit Tourismus,
Sehnsüchten und Klischees fernab politischer und sozialer Realitäten der
Himalaya-Region. Der Name Harrer wurde zum Inbegriff für eine Kultur des
Bewunderns und Verherrlichens, in der eine Auseinandersetzung um sein
Engagement für das Dritte Reich und die Hintergründe der Esoterik-Bewegung
keinen Platz haben durfte. Nun hat Lehner seine mehrjährigen
Rechercheergebnisse zusammengetragen und zeichnet ein bislang unbekanntes Bild
des Bergsteigeridols und seiner Inszenierung vom NS-Regime über Tibet bis
Hollywood.
2 Auflage