Seit Jahrhunderten üben Gletscher auf Menschen eine starke Faszination aus.
Standen im 16./17. Jahrhundert Bedrohungsszenarien im Vordergrund, wurden die
Gletscher im 18. Jahrhundert immer mehr zu einem «merkwürdigen» Phänomen und
dann zu einem idealisierten, dramatisierten und endlich immer realistischer
dargestellten zentralen Motiv der Alpen. Das weltweite Rückschmelzen der
Eismassen seit dem 20. Jahrhundert zeigt, dass die Gletscher zum
«Fieberthermometer» der Erde geworden sind. Durch die Gletscherbeobachtungen
wird der heutige Klimawandel erlebbare Realität.
Die beiden Grindelwaldgletscher zeigen diese Entwicklung exemplarisch auf. Sie
sind erstklassige Studienobjekte und gehören zu den am besten untersuchten
Gletschern weltweit, dank der einzigartigen Zahl und Qualität von historischen
Bild- und Schriftquellen, den ersten Fotografien um 1850, spektakulären
fossilen Holzfunden aus den Ufermoränen, einem zeitlich hochaufgelösten
Tropfsteinarchiv eines gletschernahen Höhlensystems sowie den neuesten
Modellrechnungen, die eine düstere Zukunft der Gletscher voraussagen.
In diesem Buch, das eine Vielzahl namhafter Experten vereint, werden die
Veränderungen der Grindelwaldgletscher anschaulich dargestellt und mit
reichem, bisher weitgehend unveröffentlichtem Bildmaterial illustriert.
1. Auflage 2016, 256 Seiten, Reich bebildert, gebunden, 30 x 24 cm