Vor fast 500 Jahren, im Jahre 1520, segelte der portugiesische Seefahrer
Ferdinand Magellan als erster Europäer an die Südspitze Südamerikas. Auf der
Suche nach einer Passage zu den Gewürzinseln Hinterindiens entdeckte er ein
Land, dessen Klang noch heute die Sehnsucht von Reisenden entfacht:
Patagonien.
Patagonien, wie wir es heute kennen, ist eine geographische Bezeichnung für
den Süden Lateinamerikas. Vier Fünftel des Gebietes gehören zu Argentinien,
dessen Anteil im Westen von den Vulkanen und Zinnen der Andenkordillere und im
Osten vom Atlantik begrenzt wird. Dazwischen liegt das patagonische Tafelland,
dürre staubige Ebenen, in denen das Auge keinen Halt zu finden scheint.
Trotzdem ist es gerade die Leere dieser Landschaft, die die Gefühle der
Menschen bestimmt. Im scharfen Kontrast zum patagonischen Tafelland stehen die
chilenischen Anden. Wie eine Fata Morgana ragen sie über der endlosen Steppe
auf.
Zu Granit gewordene Kletterträume, deren Anblick bei jedem gegenüber
Naturschönheiten empfänglichen Menschen eine tiefe Ergriffenheit hinterlässt.
Die Westseite der Anden gehört zu den niederschlagreichsten Gebieten der Erde.
Selten zeigt sich hier die Sonne, ein undurchdringlicher Regenwald bedeckt
trotz Durchschnittstemperaturen von gerade mal 5°C die Hänge. Diesen Wald
anzuschauen, ist ein Traum, ihn durchqueren zu müssen, hingegen ein Alptraum.
Das beherrschende Element Patagoniens, egal wo, ist jedoch der Wind. Stets aus
Westen stürmend, sorgt er für einen Himmel, dessen Reinheit und Farbintensität
den besonderen Reiz dieser Gegend am Ende der Welt ausmacht.
Mit 7 Seiten Klettertopos von Cerro Torre, Fitz Roy, Torres del Paine, Aguja
Guillaumet, Poincenot, Saint Exupéry.